österreichischer Publizist; führender Sozialdemokrat; ab 1958 stellv. Generaldir. der Credit-Anstalt Bankverein in Österreich; Aufsichtsrat der Steyr-Daimler-Puch AG; entscheidende Beteiligung an der Ausarbeitung des neuen Parteiprogramms der Sozialistischen Partei Österreichs 1957/58; Sohn von Karl Kautsky
* 1. November 1894 Stuttgart
† 1. April 1960 Wien
Wirken
Benedikt Kautsky wurde am 1. Nov. 1894 in Stuttgart als Sohn des früheren Privatsekretärs von Friedrich Engels und marxistischen Theoretikers Karl Kautsky (1854-1938) geboren. Er besuchte ein Gymnasium und studierte an der Universität Berlin. 1920 hat er zum Dr. phil. promoviert.
K. arbeitete früh mit seinem Vater zusammen, der sich 1918 in Wien niedergelassen hatte. K. wurde Privatsekretär des sozialistischen Außenministers Otto Bauer in der ersten republikanischen Regierung in Wien (1918-19), später von 1921-1938 Sekretär der Wiener Arbeitskammer. Während der Zeit der Nazi-Herrschaft in Österreich, 1938-1945, war K. in den Konzentrationslagern von Dachau, Buchenwald und Auschwitz inhaftiert.
Nach dem Kriege lebte K. 1945-1950 als freier Schriftsteller in Zürich. 1951-1957 leitete er dann die Wirtschaftsschule der Arbeitskammer Graz und amtierte zuletzt als stellv. Generaldirektor der größten österreichischen Bank, der Credit-Anstalt Bankverein. Er war Generalrat der Österreichischen Nationalbank, Privatdozent für Sozialpolitik an der Wiener Universität, und Aufsichtsratsmitglied der Steyr-Daimler-Puch Aktiengesellschaft.
K. hat sich stets zum Marxismus bekannt. Aber er wollte ihn ...